Die pharisäische Kirche und die Einnahmen aus dem Flüchtlingsbrunnen
Dass die deutschen Landeskirchen mehr NGOs geworden sind, die allerdings profitorientiert sind, beklagte schon Papst Benedikt XVI., der eine arme Kirche forderte. Die Kirche hat ihre Kernkompetenz der Seelsorge verlassen, sich dem religiösen Entertainertum verschrieben und ist zu einem postmodernen Buntakteur mutiert. Evangelische Kirchentage gleichen mehr perversen Beate Uhse-Shows als geistlichen Erneuerungsveranstaltungen.
Doch nirgendwo agiert die Kirche mehr mit einem moralischen Zeigefinger und agiert als politischer Akteur als in der Flüchtlingspolitik. 10 Jahre nach "Wir schaffen das" verweist die Kirche stolz darauf, dass man in den letzten 10 Jahren 1,1 Milliarden Euro für Flüchtlingshilfen ausgegeben habe, davon 40 % in Deutschland.
„Als Teil der Weltkirche ist für die Bischöfe in Deutschland klar: Unsere Solidarität endet nicht an Staatsgrenzen“, sagte der Flüchtlingsbeauftrage der Deutschen Bischofskonferenz, Heß. Doch die Solidarität mit den verarmenden Mitbürgern innerhalb Deutschlands ist aus dem Blick der deutschen Bischöfe und evangelischen Kirchenfürsten geraten.
Dass die beiden Landeskirchen und ihre Wohltätigkeitsorganisationen der Caritas und Diakonie sowie andere Werke durch die Flüchtlingswelle Einnahmen in Milliardenhöhe einstrichen - für unbegleitete Flüchtlinge galt zeitweise ein TAGESSATZ von 550 Euro für sozialpädagogische Betreuung - wird nicht erwähnt.
Statt dessen baut die Kirche auf einem Konzept moralischer Erpressung auf, das die Politisierung mit sich bringt. Im Verbund mit Angela Merkels Politik platzierte man sich als moralischer Akteur und verfocht einen Begriff des Flüchtlings, der erhaben und homogen war. Sprich: wer die Motivation der Flüchtlinge oder einen unbegrenzten Zuzug kritisierte, war unmenschlich, sogar unchristlich.
Die gesellschaftlichen Kosten der unbegrenzten Flüchtlingspolitik in Form einer Überlastung der Sozialsysteme, des Gesundheitssystems, überbordender Kriminalität und einer Beschränkung des öffentlichen Raums durch neue Sicherheitserfordernisse spielten für die Kirchenoffiziellen keine Rolle. Sie spielten auf der Klaviatur eines staatlich verschriebenen Altruismus, dem nur der Teufel der AfD entgegenstand, die von Bischof Bätzing auch als Quelle allen Bösen beschrieben wird. Kritik am Islam, am zunehmenden Vandalismus gegen christliche Symbole und massiv zunehmenden Antisemitismus gilt nicht.
Die Kirchenvertreter verstehen nicht, dass viele Menschen vor Ort Seelsorge brauchen, nicht schlechtes Gewissen, wenn sie ihre Rolle als vernachlässigte Bürger nicht hinnehmen wollen. Die Kirchenfürsten, die durchaus weiter in Palasten leben und einen nicht schlechten Lebensstil führen, fordern von ihren Schafen Gehorsam im Namen Gottes, leider oft mit großer Heuchelei verbunden. Jesus sagt im Matthäus 23, Vers 4: Sie binden nämlich schwere und kaum erträgliche Bürden und legen sie den Menschen auf die Schultern, wie aber wollen sie nicht mit einem Finger anrühren.
Nach dem Motto: Wir wollen Flüchtlinge, aber wir wollen sie nicht in unsere Nähe. Eine Staatskirche, die die "besorgten Bürger" verachtet und sich eigener moralischer Selbstzufriedenheit sonnt, hat ihr Mandat von Gott verloren.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen