Wenn der Selbstdarsteller den Ausnahmezustand geschnüffelt hat

Dr. Markus Söder hat die Sucht der Macht entdeckt, kann sich ihres gefährlichen Potenzials aber nicht entziehen. Niccolo Machiavelli warnte vor dern Versuchungen dieser giftigen Währung der Politik. Corona erfordert Vorsicht, aber es erfordert auch einen ganzheitlichen Blick auf die Gesellschaft. Wenn ich mit Maßnahmen unselektiv Tausende Menschen um ihre Existenz bringe, dann wird die Auswirkung der sozialen Folgen der Beschränkungen schnell höher als die Kosten des Virus. Die sogenannten Todeszahlen ohne Kontextualisierungen sind reine Panikmache. 

Diese Dauerpräsenz als Krisenmanager macht Söder langsam unglaubwürdig. Denn in Altenheimen gibt es keine Schleusen, in Zügen keine Desinfektionsmittel, in U-Bahnen keine Kontrollen in Bezug auf die Menge der Passagiere. Nur Krisengetöne bringt nichts. Ein Katastrophenfall ist es nicht. Es gibt lokale Problempunkte, aber eine allgemeine Ausgangsbeschränkung ist nicht zu rechtfertigen. Kein Wort darüber, wie Hotspots zustande kommen und wer diese verursacht. Die Zahl der Selbstmorde steigt rapide an. Die Coronazahlen werden nicht ins Verhältnis gesetzt zu anderen Todeszahlen. Herr Söder, nehmen Sie sich zurück und vertrauen Sie den Menschen! Sonst geht das Vertrauen in die Politik so weit verloren, dass die Demokratie nicht mehr hält. 

Ich glaube, dass Sie die Menschenleben am Herzen haben. Aber dieses wäre glaubwürdiger, wenn sie jetzt den irrsinnigen "ökosozialen" Umbau der Gesellschaft und die Deindustrialisierung stoppen. Denn der kostet sonst viel mehr Menschenleben. Mit Armin Laschet wurde ein Merkelbücker erster Güte zum CDU-Vorsitzenden gewählt. Nein, die Größe. dieses Land gegen den vorherrschenden Linkspopulismus auf einen Kurs der Vernunft zu führen, hat leider niemand.