Die Spaltung der USA ist Teil der Spaltung der Welt
Der Einsturz der Twin Towers symbolisierte den Abschied einer westlich dominierten Ordnung
Hier sind identitätspolitisch zwei Weltbilder festzustellen, die weiter radikal verfochten werden - in völlig unversöhnlicher Weise. Und nein, nicht nur Trump ist der Übeltäter, das selbstgerechte Beharren auf der eigenen Vision der Welt ist überall vorfindbar. Die "Liberalen", die von ihrer Situation profitieren, kleiden diese in das Gewand höherer Moral. Sie setzen sich verbal für anscheinende Opfergruppen ein; einen Schwarzen oder Latino will der New Yorker Geschäftsmann aber genauso wenig neben sich wohnen haben wieder Bostoner Intellektuelle. Es geht hier um weit mehr als um Donald Trumps zugegebenermaßen unversöhnlichen Regierungsstil. Es geht um die Heuchelei der Privilegierten, die links reden und rechts leben. Der Alltagsrassismus hier in München ist so: 40 % in meinem Stadtteil halten sich für "weltoffen" und tolerant; sie sitzen in den teuren Lokalen und weisen die schwarzen Bettler ab, die mit Bierflasche in Hand perspektivlos durch die Stadt gehen. Wo sind denn die Sozialarbeiter, mögen sie denken.
Am Samstag geht es wieder zur Wohlfühldemo fürs Klima und für Toleranz, Sonntag dann in den Cabrio und ab in die Berge.
Das Problem ist: hart arbeitende Bauern müssen sich von wohlstandsverzogenen BürokratInnen, von Staatsknete finanziert, als reaktionär beschimpfen lassen. Der kulturelle, moralische und politische Verfall ist ein sehr tiefer. Die Lösung ist nicht ein Abraham Lincoln, der plötzlich als Erlöser auftaucht. Auch wenn das "Intellektuelle" bei Markus Lanz erhoffen. Die Welt muss dezentraler organisiert werden und von heuchelndem Moralismus befreit werden. Rassismus, ideologisch motivierter Hass und Habgier lassen sich nicht mit Worten bekämpfen, sondern mit ehrlichem Interessenausgleich.
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